Säure-Basen-Diät

Säure-Basen-Diät – Dauerhaft Abnehmen

Das Wichtigste in Kürze

Bei der Säure-Basen Diät gibt es nur wenige Grundregeln, die schnell erlernbar und im normalen Alltag leicht umsetzbar sind. So kann man weiter an gesellschaftlichen Aktivitäten teilnehmen, ohne sich auszugrenzen.

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Es gibt es keine Lebensmittel, die verboten sind, jedoch wird eine überwiegend pflanzliche Ernährung bevorzugt. Anders als bei den meisten Diäten kommt es nicht ausschließlich auf die Nahrungsmenge und -auswahl an, sondern auf die Kombination bestimmter Lebensmittel- mittelgruppen. Die Nahrung wird in säure- und basenbildend eingeteilt.

Um abzunehmen oder das Gewicht zu halten, gilt eine Ernährung als ideal, die zu 80 Prozent basisch und zu 20 Prozent sauer ist; gelegentlich wird auch ein Verhältnis von 70 zu 30 Prozent genannt. Bevorzugt werden sollen gesunde Gerichte wie Salate, Obst, Gemüse, Suppen, Trockenfrüchten, „gutes“ Getreide, Hülsenfrüchte, frische Kräuter, Vollkornnudeln, Naturreis und vor allem Kartoffeln. 

Zur Geschichte der Säure-Basen-Diät

Die Rolle der Ernährung und deren Einfluss auf den Säuregrad des Urins wurde schon von dem französischen Biologen Claude Bernard (1813 – 1878) untersucht. Er beobachtete, dass sich der Säuregrad des Urins von Kaninchen von basisch zu sauer verschob, wenn ihre Ernährung von einer überwiegend pflanzlichen zu einer überwiegend fleischlichen Ernährung verändert wurde.

Von dieser Forschung inspiriert wies der in Deutschland lebende schwedische Chemiker und Ernährungswissenschaftler Ragnar Berg (1873-1956) in den 1920er Jahren erstmals auf das Problem der Übersäuerung des menschlichen Körpers hin.

Im Jahr 1953 beschäftigte sich dann der Wiener Arzt Alfred Pischinger sehr intensiv mit den Regulationsvorgängen im Bindegewebe und den Auswirkungen auf den Säure-Basen-Haushalt. Der Einfluss der Ernährung auf den Säure-Basen-Haushalt und die Gesundheit wird jedoch bis heute in wissenschaftlichen Kreisen diskutiert.

Während Ärzte für Naturheilverfahren und Heilpraktiker darin ein wissenschaftliches Modell der menschlichen Verdauungs- und Stoffwechselvorgänge sehen, lautet die etablierte Meinung der meisten Mediziner, dass der Säure-Basen-Haushalt ein Regulierungssystem ist, welches sich – von einigen akuten lebensbedrohlichen Zuständen abgesehen – stets in Balance hält. 

Die Säure-Basen-Diät im Detail

Aus Sicht der Anhänger der Säure-Basen-Diät liegt die Lösung des dauerhaften Abnehmens in der Aktivierung des Stoffwechsels. Dieser wiederum ist abhängig vom Säure-Basen-Verhältnis. Ist dieses Verhältnis aus dem Gleichgewicht geraten, spricht man von einer Übersäuerung.

Ein übersäuerter Körper kann Fett nur unzureichend verbrennen, weshalb jede Diät langfristig erfolglos bleibt. Es wird davon ausgegangen, dass es verschiedenen Stadien der Übersäuerung gibt, die von einer beginnenden latenten Übersäuerung des Körpers bis zur chronischen Übersäuerung reichen können.

Die Anzeichen einer Übersäuerung reichen von zunehmender ständiger Müdigkeit, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Unruhe, Magen-Darm-Beschwerden, Hautproblemen und Cellulite sowie erhöhter Infektanfälligkeit, bis hin zu rheumatischen Beschwerden, hormonellen Problemen und chronischen Schmerzen, Osteoporose, Menstruationsbeschwerden, Gicht, Harnsteinen und Karies.

Um die Übersäuerung des Körpers zu messen, wird vielfach ein Urintest mit einem pH-Teststreifen aus der Apotheke vorgeschlagen, der ähnlich wie ein Schwangerschaftstest funktioniert. Allerdings gibt es keinen wissenschaftlich anerkannten Zusammenhang zwischen dem Säuregrad des Urins und dem des Körpers. 

Als Ursache der Übersäuerung gilt eine säurebildende Ernährung über viele Jahre hinweg. Als Folge lagern sich überschüssige Säuren im Fett- und Bindegewebe an, anstatt über Lunge und Nieren ausgeschieden zu werden.

Für die Säure-Basen-Diät ist es nicht entscheidend, wie viel gegessen wird, oder wie viel Sport jemand treibt, sondern welche Lebensmittel gegessen werden. Daraus folgt, wie gesund der Stoffwechsel ist.

Damit der Körper wieder in ein gesundes Gleichgewicht gelangt und folglich abnehmen kann, sollen basische Lebensmittel bevorzugt werden. So soll der Stoffwechsel entsäuert werden, und so genannte Schlacken bilden sich zurück. 

Der Begriff „Schlacke“ ist kein medizinischer Begriff, sondern eine Sammelbezeichnung für alle Stoffwechselprodukte, die nicht ausgeschieden werden und langfristig den Stoffwechsel blockieren.

Dies sind unter anderem die Abbauprodukte des Eiweißstoffwechsels, Darmfäulnis produkte, wie z.B. Ammoniak, Harnsäure, Harnstoffe, ferner Fette, Fettsäuren und Cholesterin, Lebensmittel zusatzstoffe aus Fertigprodukten, Rückstände aus der Landwirtschaft, Zigarettenteer, Umweltgifte, etc. Auch die Einnahme von Medikamenten kann den Säure-Basen-Haushalt beeinflussen.

Was darf in der Säure-Basen-Diät gegessen werden?

Es gibt keine spezifischen Nahrungsmitteltabus. Es darf alles gegessen werden, wenn die Lebensmittel richtig miteinander kombiniert werden.

Als säurebildende Lebensmittel gelten eiweißreiche Nahrungsmittel, u.a. Fleisch, Fisch, Geflügel, Getreide und Nüsse. Auch Nudeln oder Reis, Milchprodukte wie Käse und Quark, Zucker, Limonaden, Süßwaren, Fertigprodukte und Backwaren gelten als säurebildend, ebenso Genussmittel wie Alkohol, Kaffee und Nikotin.

Es gibt einige eiweißreiche Ausnahmen: Hülsenfrüchte, wie dicke Bohnen, Erbsen, Soja und Sojaprodukte sind basisch. Fette sind ebenfalls sauer.

Als basenbildende Lebensmittel gelten Obst, Trockenobst, fast alle Gemüse, Salate, Pilze, Wurzelgemüse und vor allem Kartoffeln. Auch saures Obst zählt hierzu, denn nicht der Geschmack ist entscheidend, sondern der Nährstoffgehalt.

Lebensmittel, die über einen hohen Anteil an Mineralstoffen vor allem Kalium, Magnesium und Kalzium verfügen und nur einen geringen Eiweißanteil aufweisen, werden im Körper basisch verstoffwechselt.

Obst, Gemüse und vollwertiges Getreide haben zumindest einen Vorteil:

Sie sind reich an Ballaststoffen und müssen länger und intensiver gekaut werden. Das bereitet die Nahrung besser für die Verdauung vor und hilft, Darm, Leber und Galle zu entlasten. Zudem regt die ballaststoffreiche Nahrung die Darmtätigkeit an. 

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, etwa zwei Drittel der täglichen Nahrungsenergie aus pflanzlichen Lebensmitteln aufzunehmen. Diese Empfehlungen lassen sich mit der Säure-Basen-Diät leicht erfüllen.

Alle kaltgepressten Pflanzenöle gelten als neutral

Wer die Ernährungsvorschläge umsetzt, kann und soll darüber hinaus mit Fitnessübungen in Form von Yoga oder Ausdauersport die Fettverbrennung anheizen.

Regelmäßige Bewegung und täglich rund 2-3 Liter Flüssigkeit in Form von Wasser oder Kräutertees sollen die Funktion der Nieren und Lymphe unterstützen, so dass unerwünschte Stoffe den Körper verlassen können.

Fazit

Da es nur wenige Regeln gibt und keine Verbote ist die Säure-Basen-Diät leicht durchzuführen. Sie ist abwechslungsreich und schmackhaft, und der Patient kann lernen, was eine gesunde Ernährung bedeutet. 


Ratgeber und Kochbücher erleichtern die Durchführung. Obwohl ihre Wirksamkeit wissenschaftlich diskutiert wird, gibt es aus ernährungs physiologischer Sicht keine Einwände, die gegen diese Diät sprechen.


Gegenüber Reduktionsdiäten („Iss die Hälfte“) hat sie den Vorteil, dass sie den Körper ausreichend mit Nährstoffen und Energie versorgt und ein Leben lang durchgeführt werden kann. So wird der auch so genannte Jo-Jo-Effekt vermieden.


Durch die Einhaltung der Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung und die Einbeziehung von körperlicher Betätigung kann man zumindest eine höhere Fitness und Wohlbefinden erzielen.

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